

Bedürfnisorientiert
Hinter jedem Verhalten steht ein Bedürfnis. Kinder wollen keine Konflikte, sie wollen kooperieren, in Verbindung mit uns sein und gesehen werden. Aber manchmal stehen die kindlichen Bedürfnisse im direkten Konflikt mit unseren erwachsenen Anforderungen und Vorstellungen. Unzählige Male müssen Kinder jeden Tag kooperieren und ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Sie müssen Frustration aushalten, in unserem Alltag mitlaufen und können viel zu oft nicht selbst entscheiden was wann mit ihnen geschieht. Das soll bei der Eulenbande anders sein. Natürlich ist es nicht immer möglich alle Bedürfnisse zu erfüllen, oder es geht erst zu einem späteren Zeitpunkt. Aber oft hilft es schon, wenn die Kinder sich gesehen und verstanden fühlen. Wenn man die Gründe hinter einem "Nein" wahrnimmt und benennt, dann wird daraus oft schnell ein "Ja" - selbst wenn die Bedürfnisse in diesem Moment nicht erfüllt werden können.
Bedürfnisorientiert bezieht sich aber nicht nur auf die Kinder. Auch die Bedürfnisse der Eltern und meine Bedürnisse als Kindertagespflegeperson sind von entschiedender Bedeutung für eine ganzheitliche, vertrauensvolle Betreuung.
Nicht nur für die Kinder, auch für die Eltern meiner kleinen Eulen ist der Übergang in die Fremdbetreuung alles andere als einfach. Besonders in der Eingewöhnung, aber auch darüber hinaus geht es deshalb für mich auch darum, dass die Eltern ankommen und Vertrauen aufbauen können. Auch deshalb starte ich gerne schon weit vor dem Betreuungsbeginn mit der Eltern-Kind-Spielgruppe. Ohne den Druck der bevorstehenden Trennung im Nacken können Eltern und Kind mich und das Eulennest in Ruhe kennenlernen, wir können eine Beziehung aufbauen und Vertrauen fassen.
Und nicht zuletzt habe ich auch meine eigenen Bedürfnisse und Grenzen im Blick, damit ich zu jeder Zeit ganz für meine kleinen Eulen da sein kann.

Gleichwürdig
Wir leben in einer Welt, die für Erwachsene gemacht ist und in der das Wort eines Erwachsenen immernoch wichtiger scheint als das eines Kindes. Mein Blick auf's Kind ist ein anderer. Die Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen der Kinder sind genauso wichtig wie die der Erwachsenen. Jesper Juul prägte in diesem Zusammenhang den Begriff der Gleichwürdigkeit.
Das heißt nicht, dass es in der Eulenbande drunter und drüber geht, aber es gibt einen Unterschied zwischen "liebevoller Führung" und "Adultismus" (Was der Erwachsene sagt ist Gesetz). Natürlich bekommen meine kleinen Eulen feste Regeln und Grenzen, denn ohne einen sicheren Rahmen müssten sie viel zu viel Verantwortung tragen.
Partizipation ist aber ein wichtiger Teil meines Konzeptes. Es ist mir sehr wichtig die Meinungen, Wünsche und Grenzen der Kinder nicht nur wahrzunehmen, sondern ihnen auch - wann immer möglich - Raum zu geben. Aus diesem Grund gibt es hier keine Regeln, weil "man" etwas eben so macht. Es muss nicht aufgegessen werden und auch nicht probiert, Essen darf mit allen Sinnen erlebt werden.

Gewaltfrei
Unter Gewalt fällt für mich weit mehr als Hauen, Beißen, Kratzen. Natürlich sind körperliche Übergriffe auch bei der Eulenbande ein Tabu, egal von wem sie ausgehen. Aber auch die Art und Weise, wie wir über und mit Kindern sprechen, kann gewaltvoll sein. Allzu oft werden die vermeintlichen "Schwächen" der Kinder in ihrem Beisein besprochen, die Stimme wird erhoben und statt einer konkreten Handlung wird das Kind kritisiert, Emotionen negiert, oder es werden Ultimaten gestellt (wenn..., dann...).
Ich bilde mich derzeit mit verschiedenen Seminaren zur Gewaltfreien Kommunikation, u.a. auch speziell mit Blick auf die Kommunikation mit Kindern, fort.
Emotionen dürfen hier sein und ich spiegle den Kindern ihre Gefühle, damit sie lernen sie zu benennen und und auch ich zeige Gefühle und benne sie, denn auch das ist wichtig, damit die Kinder lernen, dass Emotionen normal und in Ordnung sind.